Raspberry Pi mini Retro Konsole

Ich möchte euch zeigen, wie eine kleine einfache und kostengünstige Retro Konsole gebaut werden kann. Dies ist kein Hexenwerk und für jeden Technik Interessierten umsetzbar.

Ziel des Projektes

Ich wollte schon immer einmal eine eigene Konsole bauen. Jedoch fehlte mir bislang die Erfahrung, alle Bereiche der Entwicklung abzudecken. Software technisch sehe ich da kein Problem, das ist mein Tagesgeschäft. Aber das Bauen eines eigenes Abspielgerätes bedarf einiges an Können.

Deswegen haben ich mich dazu entschlossen, klein anzufangen und einfach eine Retro Konsole zu bauen, die weder Löten noch allzu große Umbaumaßnahmen erfordert. Ich habe mir folgende Ziele gesetzt:

  • Alles soll, wenn möglich, wieder verwendbar sein
  • Nur stecken, nicht löten
  • Übersichtliche, bis keine extra Funktionen

Das Raspberry Pi Zero war genial für das Projekt. Es ist klein und passt somit fast über all hinein. Das Case war schnell erdacht. Als Retro Konsolen Fan kam da eine NES Cartridge infrage, denn sie sieht stylish aus und bietet genügend Platz für den Einbau der Elektronik. Zudem musste ich so nicht noch selbst ein Case bauen, sondern es nur modifizieren. Klasse! Dann kann es ja losgehen.

DON’T USE HOT GLUE!

Dieses Projekt ist Heißkleber frei! Ich empfehle niemals in einem Technikprojekt Heißkleber zu verwenden. Dies erschwert die Wiederverwendbarkeit von Komponenten und sieht nicht gut aus. Zudem ist Heißkleber nur eine schnelle und faule Lösung, ohne sich Gedanken zu machen, besser ans Ziel zu kommen.

Die Ressourcen

Verwendete Komponenten:

  • 32GB SD-Card
  • Raspberry Pi Zero W
  • 2.0 USB-Hub
  • Original NES Cartridge Case
  • Mini-HDMI zu HDMI Kabel 15 cm
  • Micro USB-B Verlängerung 20 cm

Zum Anfang musste eine NES Cartridge her. Ich hatte mich für das günstigste Modul entschieden, welches ich online bekommen konnte. Für den Bau musste das Spiel „Rad Racer“ herhalten. Es ist kein besonderes Spiel, also war es auch nicht schlimm, die Cartridge davon zu entwenden. Zumal ich zu der Zeit des Baues noch keinen 3D-Drucker hatte und ein Case selbst zu bauen, war mir dann doch zu fummelig.

Der Bau kann beginnen

Als erstes musste ich die Cartridge öffnen und das Spielmodul herausholen. Dies gab mir gleich die Möglichkeit, zu schauen wie viel Platz ich eigentlich im Case hatte. Ich hatte vorher noch nie solch ein Modul geöffnet, nur im Kopf war schon alles fertig.

Da das Raspberry Pi Zero relativ flach ist, kam auch nur dieser infrage. Alle anderen Modelle wären zu groß gewesen. Das Compute Modul wäre zwar auch untergekommen, jedoch wären dann Lötarbeiten von Nöten.

Die Position für das Pi war gefunden. Es passte an der einen Seite gut hin und die Kabel konnten so problemlos nach vorne gelegt werden. Die Cartridge hatte am Modulausgang eine Erhöhung, die ich abgeschliffen habe. Sonst wäre kein Platz für die Anschlüsse. Aus Restbeständen von einem Warhammer 40.000 Gussrahmen aus Resin, hatte ich mir Teile heraus geschnitten, um das Raspberry Pi zu positionieren, da ja nichts geklebt werden soll.

Das Kabelmanagement

Die Kabel mussten so verlegt werden, das alles hineinpasste. Es wäre auch möglich gewesen, die Kabel zu kürzen und wieder passend zusammen zu löten, aber das war ja nicht das Ziel. Also musste ich ein bisschen probieren, bis die richtige Lage aller Kabel gefunden war. Zusätzlich hatte ich mich wieder des Resin Gussrahmens bedient und Teile passend zurechtgeschnitten, die ich als Positionierung für die Kabel und Stecker verwenden wollte. Diese Teile hatte ich in das Case geklebt. Hier war kleben in Ordnung, da es keine elektronischen Komponenten betraf. Ich hatte herkömmlichen Alleskleber aus der Tube verwendet.

Auch der USB-Hub wurde so fest verankert. Der vierte USB-Port konnte nicht verwendet werden, dass war auch nicht weiter schlimm. Drei normale USB-Anschlüsse reichten mir alle Male.

Die Vollendung

Die Cartridge hatte Außen noch das Bild von dem ursprünglichen Spiel. Um dem ganzen noch ein passendes Design zu geben, hatte ich ein Design erstellt, welches an die damaligen NES Spiele angelehnt war.

Software

Als Software kam Retropie infrage. Das Raspberry Pi Zero hat gerade einmal die Leistung, um NES und SNES Spiele ohne Probleme zu spielen. N64 Spiele starten zwar, waren aber unspielbar. Um aufwendige 3D Spiele darzustellen hatte ich dieses einfache Projekt nicht gestartet.

Um eine Leistungsstärkere Konsole werde ich mich in Zukunft noch kümmern. Aber um erst einmal in die Thematik hineinzukommen, war dieses Projekt hervorragend. Ursprünglich war eine Power-LED geplant, die an den Anschlüssen vorbei leuchtete. Sowie ein Lüfter, der aber aufgrund von zu viel Umbaumaßnahmen einfach nicht drin war. Das Raspberry Pi Zero überhitzt nicht im Case und taktet sich bei Last nicht herunter.

Im Grunde war es ein schönes Projekt, welches kostengünstig umgesetzt werden konnte und den Anfang für weitere solcher tollen Bauten lieferte.



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